Mittwoch, 20. Januar 2010

Heading Bush...


An all diejenigen, die nach mehr als 10 Tagen ohne Blogeintrag die Hoffnung auf Neuigkeiten immer noch nicht aufgegeben haben, ja ich lebe noch und es geht mir gut!

Ich war die letzten 10 Tage auf einer 4WD Experience Outback Tour, zusammen mit 13 anderen Fahrgästen gepfercht in einen Jeep, über den Highway, holprige Straßen bei heißen Temperaturen!

Pickup war am 7. Januar um 6:30 in Adelaide, 1500km südlich von Alice Springs, wo die Tour enden sollte. Nachdem nun alle eingesammelt waren, eine bunt gemischte Gruppe aus überwiegend Deutschen, 2 Schweizern, 2 Schweden, einem Engländer und einem Kanadier, sollte es dann endlich losgehen und wir fuhren los in den heißen Norden!

Als wir unseren ersten Zwischenstop in Port Augusta machten, hier gibt es übrigens den längsten Landungstek der südlichen Hemisphäre (mal ausnahmsweise NICHT in Melbourne ;) ),

Hier, wo das Auto steht, ist bei Flut übrigens Wasser :-)


hatten wir auch schon unser erstes Problem: Unsere Anhängerkupplung, an der unser Trailer mit Gepäck und Wasser befästigt war, war am abreißen. Ein toller Start würde ich sagen ;) Um den Trailer nicht zu verlieren, ließen wir ihn ersteinmal zurück und fuhren weiter zu unserem ersten Stop, einer Kamelfarm, bei der wir mit dem betrunkenen Kamelführer Greg einen Kamelrundritt machen konnten.


Anschließend sollten wir die Erfahrung machen, wie es ist, unter freiem Himmel in Swags, sogenannten Schlafsackummantelunngen, unter freiem Himmel zu schlafen. Es schläft sich überraschend gut darin, auch wenn es wahnsinnig warm war!

Am nächsten Morgen hatten wir unseren Trailer wieder und unsere Anhängerkupplung war auch wieder repariert. Soweit so gut! Nun sollte es weiter in die Flinders Ranges gehen, welche zu den ältesten Gesteinsformationen und Bergketten weltweit gehören. Hier wurde auch wieder ein kleiner Spaziergang gemacht, wobei wir auch wieder etwas über die "Aboriginie" Interpretation der Landschaft erfahren haben. Die haben ganz schön krasse stories auf Lager, um die Landschaftsformen zu interpretieren ;)



Abends haben wir dann auf einer Art Schafsfarm übernachtet, irgendwo im Nirgendwo hätte es wohl wahrscheinlich besser getroffen! Auch hier wieder: Swag + freier Himmel, was will man mehr? Die Fliegenrate war hier allerdings doch schon relativ hoch, gut dass ich mir ein Fliegennetz gekauft hatte! Ihr glaubt garnicht, wie penetrant die Fliegen hier im Outback sind. Schätzungsweise 20 Fliegen (gefühlt sind es mehr ;) ), die um einen herumschwirren, im Gesicht / Ohr / Auge rumkrabbeln, und einem tierisch auf die Nerven gehen! Abends verschwinden dann die Fliegen und Mosquitos tauchen auf. Fragt man sich, was besser ist!

Nächster Tag: Aufstehen, Sachen zusammenpacken und weiterfahren. Highlight des Tages: Auto fahren (wie so jeden Tag), weiterfahren....

Irgendwann sind wir dann an einem riesigen Salzsee in Australienangekommen, was ihr hier allerdings auf dem Foto sehen könnt, ist nur der kleine Ausläufer des eigentlichen Salzsees, der ca. alle 50 Jahre mal mit Wasser gefüllt ist:


Unterirdisch in dieser Gegend ist übrigens ein riesiges Wasserreservoir, ich habe leider vergessen wie groß, aber es war wohl mehrmals der Bodensee ;) Dass es hier irgendwie Wasser geben muss, kann man auch an den Quellen erkennen, die hier ab und an raussprudeln:


Anschließend haben wir uns wieder einen Zeltplatz gesucht, der diesmal allerdings das Flair eines schlechten Horrorfilms hatte, schaut aber einfach mal selbst:


Hier haben wir auch erstmals einen Dingo getroffen, obwohl wir noch östlich des Dingozauns waren. Irgendwo muss da ein Loch sein. Deswegen, aber auch wegen der Mosquitos, haben wir es vorgezogen, in einem Zelt zu schlafen.

Nun sind wir schon bei Tag 4! Heute gings in das Nest mit der kleinsten Einwohnerzahl Australiens: 3 ;) Den Namen des Kaffs hab ich leider vergessen, aber das Pub dort war sau interessant: Überall an der Wand hingen Fotos, Persos, Studiausweise usw usf. von Leuten von überall aus der Welt. Sogar 2 Karlsruher haben wir gesichtet und auch einen weiteren Karlsruher an die Wand genagelt:


Danach gings weiter nach Coober Pedy, der weltgrößten Opalminenstadt. Hier haben wir auch eine Minenbesichtigung gemacht, die allerdings nicht so wirklich interessant war. Viel interessanter: Auf dem Weg dorthin haben wir zum ersten mal das gefunden, was ich gesucht habe: NICHTS!:


Zurück zu Coober Pedy: Das bemerkenswerte an dieser Stadt: Ein großteil der Wohnungen ist im Erdreich! Wir haben dann auch in so einem Erdreichbunker geschlafen, als Erholung von 3 Nächten in der Hitze. War mal schön, nach 3 Nächten Boden und Swag mal wieder ein Bett zu haben!

Nächster Morgen: Unser Auto war offen, Radio geklaut, Verena, eine unserer Mitreisenden, hatte ihrne Rucksack noch im Auto => Geld weg! Schlechter Beigeschmack, schlechter Start in den Tag. Und das schlimmste: Wir sollten die nächsten Tage, also für ca. 2000km KEIN RADIO mehr haben...

Egal, weiter gehts, diesmal richtung Oodnadatta, der heissesten Stadt im heisstesten Staat des heissesten Kontinents. Und was gibt es hier? Ein PINKES Roadhouse...


Weiterhin hat uns George, einer unserer Mitreisenden, unsere Shitshovel, die zum Ausheben der "Ich muss mal dringend aufs Klo"-Löcher (selbsterklärender Name oder?) PINK färben lassen. Jaja, George...

Als wir dann weiterfuhren, hatten wir ein weiteres Problem: Unser Frontdifferential hatte ein Leck.. Aber wohl nichts allzuschlimmes. Desweiteren hatte die Klimaanlage (welche Klimaanlage??!!), die schon die ganze Zeit laufen sollte, wovon man aber nix mitbekommen hat, nun vollends den Geist aufgegeben...

Zwischenzeitlich gab es noch einen Stop an dem vorher schon erwähnten Dingozaun, der eine Länge von über 5000km hat und nur dazu dient, Dingos daran zu hindern, vom Westen in den Osten zu gelangen, da es dort Farmen gibt und Dingos gerne Schafe usw. reissen.


Abends habe ich am Zeltplatz dann einen kleinen Babydragonlizard einfangen können:


Dieser Ort war übrigens der bislang schlimmste: Unzählige Fliegen und abends nach Sonnenuntergang noch viel mehr Mosquitos! Wir mussten in Zelten schlafen, sonst wären wir total zerstochen gewesen....

Am nächsten Tag gings weiter richtung Norden, richtung ULURU und Alice Springs! Auf dem Weg dorthin haben wir ein paar Wildpferde gesehen:


Natürlich haben wir auch die Grenze zwischen South Australia und Northern Territory überquert:


Wie einem dieser Hinweis helfen soll, weiß ich auch nicht....


Weiter gehts... Viel aufregendes ist nicht mehr passiert, essen, schlafen aufstehen ;)

Nächster Tag: Uluru (Ayers Rock).

Auf dem Weg zum Camp erstmal wilde Kamele gesehen!

Angekommen am Camp und schon der erste Schrecken: In einer Pfütze neben dem Camp liegen geschätzte tote 200 Hundertfüßler... Und dann sagt unser Tourguide Daniel auch noch, dass die ziemlich aggro sind und ordentlich zubeißen.. Wird eine tolle Nacht später!

Naja, egal, erstmal zum Stein gefahren und drum herum gelaufen. Sieht aus der Nähe ganz anders aus, das einzig blöde daran ist, man darf nicht überall Fotos schießen, weil es dort heilige stätten der Aboriginies gibt, die nicht fotographiert werden dürfen.

Abends haben wir uns dann noch den Sonnenuntergang vorm Ayers Rock angeschaut, das war aber dann doch ein wenig ernüchternd, da hab ich mir mehr versprochen... Aber für euch gibts dann trotzdem noch 2 Bilder ;)



Ich weiß, sieht ein wenig aus wie vor einer Leinwand, aber ich war trotzdem da :P

Abends gings dann schlafen in Swags auf dem Campingplatz mit den vielen Hundertfüßlern... Aber nix passiert.

Die nächsten 2 Tage gings dann nochmals wandern, einmal Kata Tjuta (die Olgas), die wesentlich weniger Leute kennen, die meiner Meinung nach aber wesentlich ansehnlicher sind als Ayers Rock, und dann noch zum Kings Canyon.

Auf dem Weg zum Canyon bzw. zur nächsten Übernachtungsstelle vor dem Canyon hatten wir noch die Möglichkeit, ein weiteres, seltenes Schauspiel der Natur zu erleben:
Dingo jagd Känguruh


Die Übernachtung war aber auch sehr bemerkenswert: 3 Skorpione, eine Schlange und unzählige Spinnen um uns herum :-)
Obwohl wir dem Skorpion einen Käfer hingesetzt hatten, wollte er doch einfach nicht mit dem Käfer kämpfen :-(




Ansonsten lasse ich einfach mal noch ein paar Bilder sprechen:

Kata Tjuta:






Kings Canyon





Bei unserer letzten Übernachtung haben wir es doch übrigens noch fertiggebracht, endlich mal im Outback stecken zu bleiben mit unserem tollen Auto. Dann hieß es erstmal ausladen, Reifendruck aus Reifen, Auto auf die Straße fahren, Sachen wieder ins Auto // Trailer laden. Elende schlepperei...

Unser Auto sah übrigens so aus:


Zum Abschluss unserer Fahrt haben wir noch den weltberühmten singenden Dingo gesehen, der südlich von Alice Springs jeden Tag auf dem Klavier rumläuft und mehr oder weniger passend dazu rumjault ;)


Alice Springs, das Ziel unserer Reise, ist im übrigen ein furchtbares Kaff, gibt nicht viel sehenswertes hier, habe mir alibimäßig den Desertpark angeschaut, nach 10 Tagen Outback eine tolle Idee, ich weiß... Aber: Ich habe ein Känguruh mit Baby im Beutel gesehen ;) Davon gibts kein Bild...

Mein Schwesterlein hat mich jetzt allerdings auch schon wieder verlassen :-/

Schön, dass Du da warst!

3 Kommentare:

  1. besser hätt ich es auch nicht schreiben können... und mal wieder tränen gelacht! dein humor kann doch einiges. hast du eigentlich die tausendfüßler fotografiert? ich nämlich nicht... wäre aber ne gute idee gewesen.. im übrigen: der besoffene cowboy hieß graham.
    drück dich, und viel spaß beim bohren... :-)))

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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