Sonntag, 28. Februar 2010

Ring the bells

Nachdem ich das Outback nun doch recht intensiv inspiziert habe, sowohl tagsüber als auch nachts und nachdem ich nun die wohl meissten Sonnenaufgänge und Untergänge am Stück beobachten konnte, fehlt mir von diesem wunderschönen Kontinent doch nurnoch ein "kleiner" Teil, den ich noch nicht besucht habe: Der Westen!

Was es sonst noch so interessantes zu Western Australia zu sagen gibt: Bevölkerung: ca. 2millionen Menschen, wovon 1,5mio in Perth leben. Der Rest verteilt sich auf einer Fläche, die ungefähr 8 mal so groß ist wie Deutschland.

Hier her zu kommen war garnicht mal so einfach. Mein Flug sollte um 10:10 Ortszeit in Alice Springs abfliegen, bekam dann morgens die SMS von Qantas, dass der Flug 30min später geht. Gut, kein Ding, passt soweit. Nächste SMS: Flug 1h verspätet, geht auch noch. Als ich dann aufm Weg zum Flughafen war, kam der Schlag ins Gesicht: Abflug 17:00 Uhr. Also durfte ich dann erstmal 7 Stunden am Flughafen rumsitzen. War aber ok, es gab ein kostenloses essbares Mittagessen und ich hab ein paar nette neue Bekanntschaften gemacht. Weiterhin war die Stewardess auf meinem Flug so freundlich, mir Freibier zu geben, also konnte ich mich über bevorzugten Service nicht beschweren :-)

Mittlerweile bin ich aber in Perth angekommen, der abgelegensten Großstadt der Welt. So wirkliches Großsstadtfeeling strahlt diese Stadt auch nicht aus. Und trotz der Entfernung zu Asien gibt es hier wieder haufenweise Asiaten...

Wie dem auch sei, an meinem ersten Tag habe ich dann auch brav mal die Stadt erkundet, war ja das erste mal Sightseeing seit Wochen. Und ich muss sagen, Perth ist eine recht schöne Stadt, auch wenn es hier relativ heiss ist.

Während meiner Stadterkundung habe ich es mir auch nicht nehmen lassen, einmal Glocken zu läuten. Hier in Perth gibt es nämlich einen extraordinären Glockenturm mit 18 Glocken, die allesamt aus England importiert wurden. Der Eintritt war bezahlbar und es war doch relativ lustig ;)




Anschließend ging es dann noch in den Kings Park, einer schönen Parkanlage hier in Perth. Aber ich glaube ich lasse einfach mal ein paar Bilder sprechen :-)

Wen diese Statue repräsentiert, weiß ich nicht, aber das hat einfach eingeladen, mitzumachen :-)

Ausblick vom Kings Park zur Skyline

Am nächsten Tag gings dann auf eine Tour zu den Pinnacles, welches eine recht interessante Landschaftsformation aus Kalkstein darstellt. Ist allerdings auch so ca. 300km von hier entfernt. Damit die Touristen dabei nicht einschlafen, wird ein Zwischenstop in einem Wildlife Sancutary gemacht, was SEHR (!!!) touristisch abgehalten wurde: Hierher laufen, Bilder schießen, weiterlaufen, schnell schnell! Was konnte man da sehn? Koalas und Känguruhs, das übliche halt ;) Da ich genug Bilder davon geschossen habe, habe ich mir diesmal erlaubt, Bilder von Touristen zu schießen, die wie verrückt Bilder von Koalas machen.


Achja, ich habe immerhin mal einen Wombat von vorne gesehen, auch wenn der dabei leider nicht so ganz glücklich aussah:


Anschließend gab es einen 10 (!!!) minütigen Stop am indischen Ozean, auch wieder sehr touristisch abgehalten. Puh, so weit hatte mir die Tour bis dahin noch nicht zugesagt.

Später haben wir dann endlich das Hauptziel unserer Tour erreicht, die Pinnacles! Auch wenn es auf den Fotos vielleicht nicht so besonders aussieht, wenn man da durch läuft, dann kommt es einem schon ein wenig strange vor. Da hier mittlerweile schon Beschwerden eingegangen sind, dass ich keine Handstände mehr mache, Nummer 2 für diesen Beitrag :-)




Zum Abschluss der Tour, die mittlerweile doch etwas besser wurde, sind wir noch Sandboarden gegangen. Leider war es nicht erlaubt, sich auf das Board draufzustellen, da es angeblich zu riskant ist. Bla bla bla...


Über selbige Sanddünen haben wir dann noch unseren Tourbus gejagd, das war auch noch relativ lustig. Höhepunkt: Ein paar australische Intelligenzbestien haben es geschafft, ihren Jeep auf einer Düne festzufahren hahaha


Heute morgen habe ich dann relativ "hung over" einen EFR Kurs (Emergendy first response, eine Art erweiterter Erste Hilfe Kurs) absolviert. Wofür der gut ist, werdet ihr innerhalb der nächsten paar Tage erfahren ;)

Mittwoch, 24. Februar 2010

Ausgedrillt!

Es ist vorbei, die langen Nächte sind gezählt, ich habe fertig!

Die ganze Sache betrachte ich nun mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Immer, wenn man eine Weile an einem Ort verweilt, fühlt man sich irgendwann ein wenig heimisch, man gewöhnt sich daran und es fängt an, einem zu gefallen. So gings mir auch in Tennant Creek.

Am Anfang meiner letzten 3 Wochen Nachtschicht hab ich auch nur Gedacht: Augen zu und durch, das sind doch "nur" 21 Nächte, das kriegst Du schon rum.

Als dann aber mein Driller gefeuert wurde, wurde es eigentlich nur besser. Die neuen 2 Driller, Jason und Mark, sind beide recht coole Typen, mit denen es viel Spaß gemacht hat, die Zeit am Drillrig zu verbringen.

Jason hat mir einige Kniffe und Tricks gezeigt, die einem das Leben beim Rodpullen vereinfachen, Kunststück, wir hatten in unseren 9 gemeinsamen Drillnächten 7 Rodpulls. So viel zum Thema, ich wäre in meinem 21 Tagen Nachtschicht um Rodpulls gekommen ;)

Weiterhin haben wir quasi die ganze Zeit an ein und dem Selben Loch verweilt, war ein schwieriges Loch, hatten schlechte Bodeneigenschaften und ein paar schwierige Passagen zu überwinden, aber auch dies haben wir mit Bravour gemeistert. Deswegen auch die vielen Rodpulls ;)

2 Tage vor mir ist er dann wieder richtung West Australien nach Hause geflogen und ich durfte meine letzten 2 Nächte mit Mark zusammen drillen.

Nacht 1: 45m
Nacht 2 (meine letzte Nacht): 39m

Garnicht mal so schlecht, die Bilanz für 2 Nächte.

Von meiner letzten Nacht will ich aber noch ein wenig berichten:
Kamen erstmal relativ spät vom Camp weg, weil wir noch ein Toolboxmeeting hatten, ist so ein Meeting, wo ein paar Sachen durchgesprochen werden Zwecks Sicherheit oder zwecks Anschiss/ Lob, wenn etwas schlecht oder gut gelaufen ist.

Als wir dann am Rig ankamen, war das Seil der Main-Winch oben am Mast festgehangen, weil irgend ein Idiot vergessen hat, das unten zu befestigen. Erstmal also Mast flachlegen und das Seil wieder runterholen. Danach: Rig auftanken => Tank auf dem Jeep ist leer => Also zur Tankstelle fahren. In der Zwischenzeit hats auch noch ganz nett geregnet, also ordentlich nass geworden. Mal ganz abgesehen von den paar Blitzen, die man in der Ferne gesehen hat...

Nunja, ich kam dann an der Tankstelle an und habe erstmal getankt, für recht beachtliche 987,44$, auch nicht schlecht, wenn man das nicht selber zahlen muss :-)

Mit der Betriebskarte dann zum Zahlen gegangen => Card Declined, zu viel benutzt worden die letzten Tage!
Tjo, das ist natürlich nicht so gut, an der Tankstelle stehen mit knapp 1000$ in der Kreide. Hab dann erstmal 10min lang versucht, meinen Boss zu erreichen, irgendwann hats dann auch mal geklappt, der hat das dann auch schön geregelt.

Wieder rausgefahren, Gewitter und Regen waren mittlerweile verzogen, recht angenehm! Ansonsten gings dann wieder in den allgemeinen Arbeitstrott hinein, Tubes mit Probebohrungen aus dem Boden holen, putzen, Tube wieder runterjagen.

Hab in der letzten Nacht noch versucht, das besonders schnell hinzubekommen und schau an, vom Abnehmen des Kopfes der Röhre bis zum vollständigen Entleeren und Zusammenbauen hab ich 6min 30s gebraucht. Denke schon, dass das relativ fix ist!

Wie auch immer, mein Boss sowie meine beiden Driller wollten nicht, dass ich gehe, waren sehr zufrieden mit meiner Arbeit und ich bin jederzeit wieder herzlich willkommen, falls ich mal wieder in Australien drillen mag. Gut zu hören, finde ich! Abschließend noch ein paar Nachtaufnahmen vom Rig und ein kleines Video, die Qualität is nicht so doll, da ichs mim Handy aufgenommen habe.

So sieht Gold aus: Nein, es ist nicht das goldene sondern Teile der kleinen roten Flecken darin. Das braunrote rechts ist kein Gold. Der Anteil an Gold ist zwischen 10 und 50g /Tonne.

Jason am Rig in Aktion.

Drillen macht Spaß!

I'm drilling in the rain!


Einmal Rundumblick über Rig, Mud Tank, Mud sump, Rodbank, Cores, mein Sitzplatz, Lighting Tower.


Gestern wurde ich dann von einem Geologen mit dem Auto wieder runter nach Alice Springs gefahren, meiner zweiten "großen Liebe" Australiens. Kurz vor Alice haben wir DAS hier über Alice gesehen:

Eine massive Wetterfront direkt über Alice Springs. Herrlich!

Und ob mans glaubt oder nicht: Es regnet! Und zwar ziemlich krass. Der Todd River, der "Fluss", der durch Alice fließt, führt nun Wasser, als wir in Alice waren vor ca. 1 1/2 Monaten sah das ganze Flussbett noch trocken aus. Ungefähr so:


Nun ist eine Straße gesperrt und etwas überflutet, geht wohl noch schlimmer. Aber trotzdem beeindruckend, wenn man da mal so die Unterschiede beobachten kann!






Wie dem auch sei, morgen sitze ich dann im Flieger richtung Perth, wo ihr dann die nächsten Schandtaten von mir zu hören bekommt!

Montag, 15. Februar 2010

Neues aus der Dunkelheit

Es gibt mal wieder ein paar Kleinigkeiten zu berichten.

Aufgrund der Tatsache, dass Alan und Noel (das ist ein anderer Driller) zu viel Mist gebaut haben, wurden sie gefeuert.

Als kleines Beispiel: Alan hat eine Bohrerspitze in einem Loch versenkt, wo die Spitze dann abgebrochen ist. Kostenpunkt, ich nehme mal an zwischen 5000 und 10000 $.

Zwei Tage später hat er dann ein brandneues Bit (das ist die Spitze vom Bohrkopf, mit der gebohrt wird) innerhalb von 6 Stunden zerstört durch zu viel Druck. Da ist Mick dann der Kragen geplatzt und er hat ihn gefeuert.

Ich bin deswegen aber nicht arbeitslos, nein, ich habe einen neuen Driller bekommen: Jason. Ist etwas jünger, aber macht einen soliden Eindruck. Hat halt noch nicht so viel Drillerfahrung, aber wie bei jedem Driller da draußen stimmt auch seine Einstellung zur Sicherheit, da hat sich nix geändert. Er bewirft allerdings in den Drillpausen keine Käfer mit Steinen, er malt sie mit Edding an :-D

Allerdings kam ich mit ihm noch nicht soo viel zum Bohren, wir haben in den letzten 4 Tagen 3 mal Rods rausholen müssen... Ja, da kommt dann alles wieder zurück, was ich in der ersten Woche nicht hatte :-) Aber passt, ist ja angenehm von der Temperatur und bissle Workout schadet ja nicht.

Colin musste auf Dayshift wechseln, weil da wieder ein neuer Offsider gebraucht wurde. Jetzt durfte auch er zum ersten mal Rods rausholen (bislang nur die kleinen) und hat festgestellt, dass das garnicht so einfach ist ;-)

Mal schauen, was sich in der letzten Arbeitswoche ncoh so alles ergibt...

Mittwoch, 10. Februar 2010

Nachtarbeit

Heute Nacht ist nicht viel passiert, außer dass die Tagschicht wieder das Rig verlegen darf :-D

Ach, das Leben kann so angenehm sein! Im übrigen, um euch mal etwas Text zu ersparen, heute nur ein paar Bilder mit Kommentaren!

Colin und Alan vor unserem Rig.

Alan links, ich rechts, so sitzt er meisstens da ;) Ab und an bewirft er Käfer mit Steinen (wir haben ja sonst nix zu tun!)

Nochmal eine Nahaufnahme... Ich glaube wenn ich fertig bin mit Arbeiten, kann ich nurnoch auf Eimern sitzen ;)

Böse Gottesanbeterin frisst noch viel bösere Motte, leider nicht ganz so doll geworden. Aber wir haben genug Motten und Gottesanbeterinnen für mehr Fotos!

Wann gibt es wieder was zu tun?!

Check it out, WILD DRILLING!

Colin und ich bei unserer Lieblingsbeschäftigung: WARTEN!

Dienstag, 9. Februar 2010

Gestern Nacht...

Wer hätte erwartet, dass die sonst so recht öde Arbeit so vielfältig sein kann?!

2 Blogeinträge in 2 Tagen, hätte ich auch nicht erwartet. Vor allen Dingen nicht aus einem kleinen Nest wie Tennant Creek.

Wie dem auch sei, die letzte Nachtschicht war auch wieder alles andere als langweilig:

Das Rig wurde, wie schon angekündigt von der Tagschicht verlegt. :-D Wir mussten nun nurnoch die Rods (Bohrrohre) wieder in das neue Loch herablassen, was bei den milden abendlichen Temperaturen eine angenehme Sache ist und auch wesentlich angenehmer, als die Rods rauszuholen.

Als die erste Ladung Rods drin war, hat Alan das Rig ausgemacht, für eine kleine Pause. Als wir es dann wieder anmachen wollten, haben wir es nicht hinbekommen. Alan hat sogar versucht, den Motor kurzzuschließen ( ich gehe jede Wette, dass er weiß, wie man Autos klaut :-D ) aber da ging nix.
Da es ein elektronisches Problem zu sein schien, haben wir dann Kevin, den Elektriker kommen lassen, war mittlerweile so 11 Uhr.
Und sieh da, der Anlasser ist im Eimer. Da es seit 2 Tagen nun aber noch ein zweites Rig gibt, an dem derzeit keine Nachtschicht arbeitet, konnten wir darauf ausweichen.
Das andere Rig ist noch etwas kleiner, bohrt in 1h nur 3m statt 6m. Wie dem auch sei, als wir am Rig angekommen sind, war das Controlpanel abgeschlossen. Da wir keinen Schlüssel gefunden haben, mussten wir Mick, das ist unser Boss, um 1 Uhr aus dem Bett klingeln, der uns dann erklärte, dass man das Schloss ganz einfach mit einem Schraubenzieher knacken kann. Wofür man dann ein Schloss braucht?! Keine Ahnung.... Und wofür man das Rig auch abschließt? Ich glaube kaum, dass irgendwer nachts auf die Idee kommt, rauszufahren um mal ein wenig rumzubohren...

Nach einer weiteren Stunde ist dann mal wieder das Licht ausgefallen, diesmal wieder wegen Überhitzung. Wir hatten vergessen, die Luftklappe aufzumachen. Ach, herrlich!

Den Rest des Abends haben wir uns dann damit verbracht, eine Riesenmotte an eine Gottesanbeterin zu verfüttern, wow die gehen ab wie Schnitzel! Weiterhin haben wir noch ein paar Fotos gemacht, allerdings mit Colins Kamera, deswegen muss ich noch auf die Bilder warten, die werden aber noch nachgereicht ;)

Fast hätte ichs vergessen: Heute hat Alan Geburtstag. Haben ihm eine Geburtstagskarte gekauft und übergeben. Reaktion:
"Happy Birthday, Alan!"
"I don't have birthday today!"
"Your birthday is on the 9th of februrary?"
*Blättert im Kalender*
"Yep, that's on tuesday."
"Good, today IS tuesday."
"Oh..."

Da hat der gute Kerl doch seinen eigenen Geburtstag (fast) vergessen ;)

Montag, 8. Februar 2010

Zurück im Arbeitsall"tag"

Wie man aus der Woche Urlaub entnehmen konnte, muss ich mittlerweile ja wieder in Tennant Creek sein und mich meiner Arbeit frönen.



Allerdings habe ich mit meinem Boss Mick vereinbart, dass ich, wenn ich wieder komme, nicht tagsüber arbeiten muss, sondern in die Nachtschicht verlegt werde. Wollte ja sowieso weiterhin mit Alan drillen und der wäre ja eh nachts dran.

Der "neue" Arbeitsalltag hat sich nicht sonderlich geändert, außer dass jetzt eben alles nachts unter Flutlichtbeleuchtung bei angenehmen Temperaturen verrichtet wird als tagsüber in der Bullenhitze. Ja, ist schon nicht schlecht. Dadurch, dass ich jetzt ein Einzelzimmer habe, welches klimatisiert und dunkel ist, kann ich tagsüber auch schön erholsam schlafen. Aber ich glaube mit tagsüber schlafen und nachts lange wachbleiben hatte ich auch vorher schon kein Problem ;)

Ein paar weitere Vorteile habe ich mittlerweile auch noch: Wir sind nun nicht mehr zu zweit, nein, ich habe einen weiteren Offsider dazubekommen, dass die wenige Arbeit, die anfällt, nun auch auf 2 Leute verteilt ;) Der neue heißt Colin und ist Ire, auch Backpacker. Und da er neu angefangen hat, kann ich ihm ein wenig Arbeit abdrücken und ein wenig "Chef spielen" :-D

Nein, im Ernst, ist ganz angenehm, wenn man hier und da noch ne helfende Hand hat, auch wenn es eigentlich garnicht nötig ist.

Dass nachts Arbeiten auch noch andere ungeahnte Vorteile haben kann, äußert sich wie folgt:

Vorgestern haben Colin und ich die Rohre geputzt und geschmiert, als plötzlich das Licht ausfiel. Kein Ding, das Rig wurde abgestellt, Taschenlampe angestellt und nach der Lichtmaschine geschaut.
Alan hat sie wieder gestartet, doch kaum waren wir wieder am Rig *ZAPP* gings Licht wieder aus. Eine angenehme Sache, kein Licht, denn kein Licht heißt keine Arbeit, weil es gesetzlich verboten ist und der Menschenverstand einem auch davon abraten würde.

Wieder angestellt, was allerdings mit einer kurzen Wartezeit verbunden ist, damit die Scheinwerfer abkühlen können, dann wieder angestellt. Nach 15min dann der Finale Stromausfall, das Licht ging wieder aus. Alan hat dann über eine Stunde versucht, die Lichtmaschine zu reparieren, da wir den Fehler aber nicht wirklich finden konnten, haben wir dann aufgegeben und sind 5 Stunden früher nach Hause gefahren :-) Ach, das ist toll, wenn man frei bekommt, aber trotzdem die Arbeit bezahlt bekommt!

Nächster Tag: Neue Lichtmaschine. Die mitgelieferten Scheinwerfer gehen nicht!
Also Scheinwerfer von der alten Lichtmaschine an der neuen befestigen. Ahhh, es geht! Irgendwann um 1 Uhr, *ZAPP* Licht geht wieder aus! Irgendwie kommt einem das bekannt vor... Diesmal haben wir sie allerdings wieder, nach einigem Fluchen, zum Laufen bekommen, hatte ein Kühlwasserleck, was nun aber behoben ist.

Seitdem gabs keine weiteren Vorkommnisse mehr, haben heute das Rig verlassen mit Bohrkernen aus einer Tiefe von 432m. Das tolle daran ist: Die Tagschicht wird wohl das Rig wieder verschieben müssen, also dürfen wir heute Nacht wohl wieder nur bohren! :-)

Wenns so weitergeht, kann ich mich echt nicht beschweren!

Dienstag, 2. Februar 2010

Durch den Monsun...

Nein, es ist nicht so weit gekommen, dass ich BillKaulifiziert wurde, keine Sorge! Ich habe nur von meiner Arbeit eine Woche frei bekommen und mein Boss hat mir die Busfahrt nach Darwin spendiert.

Darwin liegt im mittleren Norden Australiens und hat 2 Seasons: Die Dry Season (April bis ca. Oktober) und die Wet Season (November bis März). Während der Wet Season kann es hier zu heftigen Monsunschauern und Gewittern kommen, was auch der eigentliche Grund war, hierher zu kommen. Ich hatte nämlich schon lange keinen Regen mehr gesehen sowie kein Meer.

Als ich dann in Darwin ankam, rechnete ich schon mit dem schlimmsten, weil einem jeder sagt, hier geht quasi die Welt im Regen unter. Pustekuchen: Ich kam an und die ersten 2 Tage erstmal Friede Freude Sonnenschein. Ich war schon etwas enttäuscht...

Aber hier oben ist es unglaublich schwül!

Was kann man in und um Darwin herum machen?

Durch den Monsun und die tropische Lage bedingt gibt es hier Monsun Regenwälder. Außerdem liegt keine 200km von Darwin entfernt der weltberühmte Kakadu Nationalpark, den ich natürlich auch gleich besuchen musste.

Zuerst war ich da etwas zögerlich, da in der Wet Season einige Teile des Parks geschlossen sind, da sie überflutet und somit unpassierbar sind. Außerdem begeben sich in manchen Teilen aufgrund der Nässe Krokodile auf Wanderung, was aber nicht so dramatisch ist.

Ich muss aber sagen, die 3 Tage Kakadu in der Nässe haben sich gelohnt. Und um etwas vorweg zu nehmen: Ich bin nass geworden :-)

Unsere Tour war relativ klein, nur 6 Leute + Tourguide, was aber eine gemütliche Atmosphäre geschaffen hat.

Am ersten Tag gings dann um 7 Uhr früh los.

Zu Beginn der Tour wurde zuallererst eine kleine Krokodiltour gemacht, wo ich endlich mal freilebende Krokodile sehen konnte! Sogar ein Babykrokodil :-)




Unser nächster Stop sollte beim Nourlangie Rock sein, wo wir ein wenig Aboriginal Rock Art bewundern konnten.


Die Geschichten zur Rock Art sind mal wieder sehr interessant:


Dieser Kandidat (oben) z.B. knüppelt Frauen nieder, wenn sie nachts nicht nah genug bei ihren Männern schlafen, wohin gegen dieser (folgender rechts mit den Blitzen in der Hand)


für Blitz und Donner sorgt in der Wet Season. Der fette Kerl in der Mitte hat auch eine Geschichte, der hat nämlich nen Haufen Blödsinn angestellt und verweilt nun als Krokodil in einem Billabong und versucht, kleine Kinder zu fressen, die ihm zu nahe kommen ;)

Alles in Allem haben diese Geschichten immer eine Moral im Hinterkopf und sind zur Bildung der Kinder gut, eigentlich eine ganz gute Sache.

Abends haben wir dann in einem Roadhouse übernachtet, was auch besser war, denn es hat die ganze Nacht recht stark geregnet.

Auf dem Weg zum Roadhouse sind wir übrigens an einem riesigen Termietenhügel vorbeigekommmen. Es stehen da schon sehr viele ca. 2m hohe Exemplare herum, aber dieser hier ist schon beeindruckend!


Am nächsten Morgen gings dann los, wir wollten in ein paar Wasserfallrockpools baden. Auf dem Weg dorthin mussten wir dann leider umkehren, die Straße war über Nacht unpassierbar geworden.


Jau, die ganzen Floodways, die man hier so sieht, haben wohl einen näheren Sinn ;)

Dafür sind wir dann wieder in die Nähe des gestrigen Rocks gefahren um dort dann eine kleine Buschwanderung zu unternehmen.

Diese endete dann auch im Regen und im Nassen und mit vielen Rockpools:


Weiter gings dann zu einem Fluß mit Wasserfall, wo wir noch gebadet haben um anschließend noch zu Cams (so hieß der Tourguide) Secret Spot zu gelangen, wofür wir 2 Wasserfälle hinaufklettern mussten




War ganz schön interessant, zwischendrin haben wir noch diesen handgroßen aber ungefährlichen Kameraden getroffen:


Als wir oben angekommen sind, hats dann auch gleich angefangen zu regnen, aber die Laune war trotzdem bestens


Nach ein paar Minuten mussten wir dann allerdings wieder hinabklettern, bevor wir hinabgespült wurden ;)


Leider habe ich von diesem Wasserfall kein "Vorher" Bild gemacht, aber ihr könnt mir glauben, der hatte vor dem Regen nur etwa halb so viel Wasser da am runtersprudeln.

Wer nach diesem Trip nicht nass war, hatte wohl etwas falsch gemacht ;) War auf jeden Fall interessant!

Auf dem Weg zurück zu unserem Gefährt haben wir dann wieder einen alten bekannten getroffen, den ich euch mit Bild noch nicht vorgestellt habe: Der Hundertfüßler


Abends zurück im Roadhouse haben wir dann noch eine kleine Python eingefangen, die wir dann auch auf den Arm nehmen durften. Pythons sind ungiftig und dieses Exemplar war auch nur ca. 50cm lang.

Am dritten Tag sollte es dann aus Kakadu in den Litchfield National Park gehen, wo wir noch zwei weitere Wasserfälle mit Rockpools unsicher machen sollten.

Der erste Wasserfall war nett, der Pool groß.

von unten...

... und von oben!

Außerdem habe ich hier meine erste giftige, freilebende Schlange Australiens gesehen, Black bla bla Snake (hab den Namen vergessen :-/ ):


Anschließend gings dann weiter zum zweiten Poolgelage, wo wir dann auch wieder baden konnten, in verschiedenen Pools auf verschiedenen Höhen.