Sonntag, 29. November 2009

Surfen!

Das nächste Ziel meiner Reise sollte Agnes Water werden, ein kleines verschlafenes Nest an der Ostküste. Irgendwie kommt mir diese Ausdrucksweise irgendwie bekannt vor, wenn die meissten "Städte" hier nichtmal die Grösse von Grötzingen erreichen und sich mit ihren süßen 300-3000 Einwohnern als riesiger Punkt auf der Landkarte behaupten.

Wie dem auch sei, hier lässt es sich mal wieder ganz gut aushalten. Das Hostel (Cool Bananas) ist eine gemütliche Unterkunft. Der Strand ist in ca. 5 Minuten Fußweg zu erreichen. Ist zwar nicht so schön wie Whitehaven Beach, aber im Vergleich dazu Stingerfrei und hat Wellen, die groß genug sind, dass man darauf surfen kann!

Da ich ja bisher noch nie surfen war, hatte ich mich vorgestern dazu entschlossen, für 17$ einen Surfkurs mitzumachen. Hat auch gleich wunderbar geklappt, gleich beim ersten Versuch konnte ich aufstehen und die Welle auch fast bis zum Strand zurückreiten :) Da ich für diese Bilder allerings nochmal 6$ hätte bezahlen müssen und ich das Geld doch viel lieber in wertvolles Fastfood von MC Donalds investiere, bleibt euch dieser wundervolle Anblick wohl leider erspart. Nein im Ernst, 6$ dafür, dass man seinen eigenen USB Stick in den bekackten Lap Top stopfen darf um sich die Bilder zu ziehen finde ich schon dreist teuer.

Aber da gestern ja auch noch ein Tag war, an dem es etwas zu tun galt, hab ich mir zusammen mit Anna, einer netten Holländerin, ein Surfboard ausgeliehen. Da wir relativ spät dran waren und die ganzen Softboards schon wegwaren (HURRA!) kamen wir in den Genuss eines Hardboards, welches doch wesentlich angenehmer zu surfen ist. Außerdem konnten wir uns den Surfspot nun auch selber auswählen, was den Vorteil hatte, nicht im vom Surfkurs total überfüllten Wasser abzuhängen.



Wenn man gerade keine Lust auf Surfen hat oder sich schon verausgabt hat, kann man natürlich auch einfach so badend die Wellen genießen.



Gestern haben wir auch noch eine kleine Chopper Rundfahrt gemacht, also Chopper ist übertrieben, eigentlich sind die Dinger irgendwelche 50ccm Maschinen, die auf Chopper gestyled wurden. War aber ganz witzig und hat uns auch endlich mal Kängurus aus der Nähe eingebracht.



Der heutige Tag wurde wieder etwas chilliger verbracht, ein wenig am Strand gegammelt und in der Hängematte gelegen! So lässt sichs leben :-)

Donnerstag, 26. November 2009

Rockhampton!

Manche Leute machen blöde Sachen absichtlich, anderen passieren sie zufällig. In meinem Fall könnte man das so zweigeteilt sehen, ein bissle hiervon ein bissle davon...

Hier ein kleiner Auszug über das herrliche Rockhampton aus dem Lonely Planet:

"Bevölkerung: 66.567
... Die Stadt nennt sich selbst die Rinderhauptstadt... In einem Umkreis von 250km gibt es mehr als 2 Millionen Kühe und ihre Scheisse stinkt!...

... Queenslands mächtigster Fluss, der Fitzroy River fliesst durch das Herz Rockhamptons, aber seid gewarnt, in 2007 wurde ein 12m Krokodil gesichtet...."

Wie man also errechnen kann, gibt es hier weit mehr Rinder als Menschen und jaaa, man kann es WIRKLICH riechen, wenn einer der vielen Viehtransporte an einem vorbeizieht.
Der Fluss, der eher eine braune Brühe ist als sonst irgendwas, beherrbergt hunderte von giftigen Quallen, die man dank des braunen Wassers schön erkennen kann. Wie die ca. 20km Landeinwärts kommen, ist uns auch ein Rätsel...

So viel dazu. Von den Sights, die man hier angeblich sehen soll, will ich mal einen kleinen, persönlichen Auszug machen, die Top 5 von Rockhampton:

5. Die Quallen im Fitzroy River



4. Die 2-3cm große Killerameise
3. Ein wundervolles Mosaik am Boden einer Seitenstraße



2. Der Weihnachtsbaum mit einem Rentier im Supermarkt


1. Unser Hostelzimmer!



Um das Thema vom Anfang aufzunehmen, warum manchen Leuten blöde Dinge passieren: Der eigentliche Plan war es, die Ostküste nicht so sehr herunterzudüsen sondern gemütlich auch mal die etwas untouristischeren Ortschaften abzuklappern. Was zu unserem Pech dazukam war, dass der Bus für 2 Tage ausgebucht war und wir deswegen hier bis morgen früh feststecken.

Angekommen sind wir morgens früh um 5.30 mit dem Bus und nicht nur Ben und ich sondern auch ein Schwede namens Mats musste hier nun für die kommenden 2 Nächte zwangsuntergebracht werden. Mit dem Shuttlebus gings von der Bushaltestelle zum Hostel, wo wir erstmal noch 5 Stunden auf Sofas im Aufenthaltsraum schlafen durften. Vom Aufenthaltsraum stand allerdings um 10 Uhr nicht mehr viel, da Mats in den 5 Stunden ALLES zersägt hat (so einen üblen Schnarcher hab ich noch nicht erlebt).

Das Hostel ist sonst aber richtig gut, das erste Hostel bisher, das sogar 2 Backöfen besitzt. Desweiteren haben wir uns den Luxus erlaubt und ein 2 Bett Doppelzimmer mit einen normalen und einem KING SIZE Bett gebucht. Es ist sooo schön, mal wieder etwas Ruhe und Platz zu haben :-)))

Morgen früh um halb 6 gehts dann weiter mit dem Bus.

So schaut übrigens unser Gepäck aus, falls das irgendwen interessieren sollte...

Montag, 23. November 2009

Breathing air in Ayr

Ich glaube, kein anderer Ausdruck könnte dieses verschlafene Nest besser beschreiben als dieser.

Ayr, ein kleines Kaff, was nicht einmal im Lonely Planet erwähnt wird, ist eigentlich nur dann für einen Zwischenstop gut, wenn man auf der Suche nach Arbeit ist. Mehr kann man dort aber auch nicht machen. Wenn man hier länger bleibt, kann man verstehen, warum viele Australier Halbtagsalkoholiker sind. Nichts zu tun den ganzen Tag, 100 Geschäfte auf der Hauptstraße, keins hat auf, eine richtige Geisterstadt. Überall Parkmöglichkeiten, keine Autos weit und breit. Das einzige mal, wo wir Autos gesehen haben, war wohl zur "Rush Hour" um 17 Uhr, als uns 3 Autos passierten ;)



Das Hostel, in dem ich gewohnt habe, war auch schon relativ heruntergekommen und schmutzig. Die Bewohner, die teilweise schon 1 Monat lang auf Arbeit warten, haben sich der Situation ganz gut angepasst: Verwahrlost, abends am trinken, laaaaangsaaaaaam und langweilig. Aber was will man auch machen, wenn man den ganzen Tag NICHTS (!!!!!!) zu tun hat und auf Arbeit wartet?! Das ist Australien ;)



Aber der eigentliche Grund, warum wir nach Ayr gefahren sind, ist dass von der Küste vor Ayr das Yongala Wrack, welches wir schon vor einiger Zeit in Townsville tauchen wollten, hier nur 30 Minuten entfernt liegt. Gesagt getan gebucht.

Los gings dann mit einem der sichersten Boote, die Àustralien zu bieten hat, dafür war die Fahrt wenigstens lustig ;)


Und es hat sich gelohnt! So viele Tiere auf so engem Raum, die Artenvielfalt und so weiter, unglaublich! Fischschwärme aus hunderten von Fischen, große Snapper, Seeschlangen, Mantarochen, Schildkröten und einen mehrere Meter langen Tonny Nurse Shark, der im Wrack geschlafen hat um nur mal die Besonderheiten Herauszuheben.






Übrigens, es gab auf dem Wrack auch, wer hätte das gedacht, TOILETTEN!!!!!!!! Ob man diese allerdings noch benutzen kann, ist fragwürdig.



Der einzige Haken an diesem wunderschönen Tauchgang war, dass man, um herunterzukommen, durch eine Armada von Quallen hindurchmusste, worunter sicherlich auch ein paar stingers dabei waren.


Aber durch einen langen Anzug und Hoodie geschützt, sollte es doch relativ sicher gewesen sein ;)


Für heute ist ein ganz langweiliger Gammel und Waschtag angesetzt, sitzen wieder in Airlie Beach fest und warten auf den Bus, der um 23 Uhr hier abfährt.

Nix besonderes also :)

Samstag, 21. November 2009

Sailing the Whitsundays



Hallo,

Ich sitze grade im Bus und fahre nach Ayr, einem Fruit Picking Dorf im Norden von Airlie Beach. 2 Reihen hinter mir sitzt ein vollkommener Idiot, der soeben angefangen hat zu singen (wenn ers denn könnte...) und das geht einem gehörig auf den Sack. Neben mir sitzt Benni und wir sind grade am meisterhaften Verfassen von wirren Texten für unsere Blogs.

Ihr werdet euch sicherlich fragen, warum ich wieder richtung Norden fahre, aber mehr dazu gibts dann im nächsten Blogeintrag oder aber später.

Zuallererst bin ich euch aber einen Bericht über die Whitsundays schuldig, wo ich als letztes war. Für diesen Trip hatten wir uns zu 4. zusammengefunden, Ben, Marina, Michi und ich. Marina und Michi sind 2 Mädels, die mit der gleichen Organisation runtergeflogen sind und die außer in Mission Beach bislang IMMER im selben Hostel zur gleichen Zeit waren wie ich, ohne dass wir uns abgesprochen hatten ;)



Letzten Mittwoch gings dann quasi los auf die New Horizon, eine gemütliche Segelyacht, mit insgesamt 32 Mann an Bord, 32 Mann, 2 Tage, 2 Nächte, 2 (!!!) Toiletten. Letztes ging aber wunderlicherweise trotzdem ganz gut. Bevor jetzt wieder irgendwelche Klofragen kommen, es gab keinen Strudel!



Die Tage waren ganz angenehm, es wurde wahlweise geschnorchelt und getaucht und an Deck bzw. am Strand rumgegammelt. Abends wurde dann Goon getrunken (das ist der tolle Tütenwein). Einer unserer Mitreisenden hats wohl am letzten Abend etwas übertrieben, als er am morgen Tauchen ging, hat er erstmal unter Wasser gekotzt :-D War allerdings nicht live dabei.

Was ist denn eigentlich das besondere an den Whitsundays? Interessanterweise sehen die Inseln garnicht tropisch aus, wie man zunächst erwarten würde. Desweiteren beinhalten sie einen der schönsten Strände der Welt, den Whitehaven Beach. Riesig groß und wunderschön. Weißer, superfeiner Sand überall..





Man kann da übrigens fast überall durch das Wasser laufen, geht einem dann ca. bis zum Bauch. Allerdings sollte man um diese Jahreszeit Stingersuits tragen, wegen der bösen bösen Quallen.. Ja, so ist das in Australien, traumhafte Strände und unbenutzbar. Im Norden Krokodile und Quallen, im Süden dann irgendwann Haie ;)

Gesegelt wurde übrigens nicht, da das Wetter mal wieder nicht mitgespielt hat. Aber auch ohne Wind hatten wir traumhaftes Wetter, was der ein oder andere dann auch mit einem Sonnenbrand bezahlen musste.

Am zweiten Abend hatten wir auch das Glück, dass wir den Sonnenuntergang von einer Sandbank aus beobachten durften, machen die Leute von der Tour normalerweise nicht, aber wir waren halt was besonderes ;) Haben das auch gleich ausgenutzt und ein paar unnütze Bilder gemacht xD



Alles in Allem, ein gelungener lustiger Trip.

Sitze mittlerweile im Mc Donalds (wo auch sonst) in Ayr, einer Geisterstadt an der Ostküste Australiens...


DAS ist Australien!

Sonntag, 15. November 2009

Weiter gehts!

Seid gegrüßt!

Zu allererst einmal ein Nachtrag zum letzten Artikel. Da ich davon ausgehe, dass sowieso keiner so weit runterscrollen würde und dort unten nach einem Nachtrag sucht, hab ich mir gedacht, dass ich hier oben anfange.

Zur Erinnerung, die letzten Worte des vorangegangen Artikels: "Soweit so gut, mal schauen, was der Tag noch so bringt!"

Wie ihr auch alle noch brav wisst, waren wir am vorigen Tag des vorangegangenen Artikels schon ewig viele Kilometer auf Magnetic Island gelaufen. Weil wir dies für nicht ausreichend hielten, haben wir in Townsville noch einen "kleinen" Stadtrundgang gemacht. Erstmal den kompletten Strand entlang sowie anschließend noch den Castle Hill erklommen. Damit ihr ungefähr eine kleine Ahnung habt, wie das da aussieht, hab ich mir in stundenlanger, schweisstreibender Arbeit für euch die Mühe gemacht, die Bilder zu bearbeiten ;)




Am nächsten Tag abends sollte es dann zu einem weiteren Tauchtrip losgehen, geplant war ein 3 Tage / 3 Nächte Trip zu zwei verschiedenen Riffen sowie zur Yongala, einem der weltbesten Wracks. Natürlich war ich da auch schon voller Vorfreude darauf.

Als wir am Mittwoch Abend dann am Adrenaline Dive Center abgeholt wurden und zum Boot gebracht wurden, staunten wir nicht schlecht, was das für ein oller Kahn war, auf dem wir die nächsten Nächte verbringen sollten. Seetauglich, ja, aber schon sehr heruntergewirtschaftet, ein bissle neue Farbe hier und da sowie vielleicht ein paar sauberere Bettlaken usw usf. wären schon angebracht gewesen. Aber was solls, man ist ja ein Backpacker, da kann man seine Ansprüche schon etwas runterschrauben. Die erste Nacht allerdings war furchtbar, da die Klimaanlage unsere Zimmertemperatur auf gefühlte 4° runtergeheizt hatte und wir selbst trotz langer Hose, 3 Decken und Fließpulli am nächsten Morgen richtig durchfröstelt waren. Aber nach einer 5 minütigen Fußmassage konnte man dann auch glücklicherweise endlich wieder die Zehen spüren. Dieses Problem wurde wenigstens postwendend am folgenden Tag gelöst.

Schön war auch, dass von den Mittauchenden (mal abgesehen von den Instructorn) die Verteilung der Männlein und Weiblein sehr ausgeglichen war: 3 Kerle, 6 Frauen xD

Hinzuzufügen ist, dass 4 der Damen 16 waren.... Dementsprechend war da schon hier und da ein wenig nerviges Gegackere am Start. Von Mädel Nummer 5 gabs nicht viel zu sehen, Fabienne verbrachte die meisste Zeit der Tour in ihrer Kabine, da sie die ganze Zeit über seekrank war... Die Dame Nummer 6 hingegen war eine hübsch anzusehende Taucherin, trinkfest, lustig und alles was dazugehört :-D

SOOOO, kommen wir nun zum Wheeler Reef. Ein interessantes Riff, wie wir sehr bald feststellen sollten. Denn anders als geplant, wurde unserem Tauchausflug ein Strich durch die Rechnung gemacht, mehr dazu aber dann später.

Erster Tauchgang, gleich wieder ein paar neue Dinge gesehen, z.B. ein paar Rochen, ein paar Fische hier und da, wunderbar, wunderbar!

Auch in den folgenden Tauchgängen sollten wir wieder einiges neues zu Gesicht bekommen, was Fisch und Pflanzenwelt anging, die besten Bilder gibt es natürlich auch wieder exklusiv für euch zum Bestaunen!


Zuallererst zwei Lebewesen, die wohl eher weniger unter Wasser wohnen...
Ein Tubefish, der uns in der Nacht begegnete...
irgend eine Wrasse



Wie aber schon erwähnt, es sollte alles anders kommen als geplant. Das Wetter war leider nicht so schön wie erwartet, deswegen mussten wir unseren zweiten Tag IMMERNOCH (!!!!) am Wheeler Reef verbringen. Da ich die Zeit nicht irgendwie unnötig verplempern wollte, hatte ich mich schnell dazu entschieden, einen weiterführenden Tauchkurs zu machen um das beste aus der Situation zu machen. Bin jetzt ein "Advanced Open Water Diver" ;)

Bei einem der zwei Lehrtauchgänge (eigentlich sind es 5, aber 3 hatte ich vorher schon durchgeführt) hatte ich sogar das Glück, einen kleinen Lion Fish (wer nicht weiß, was das ist, bitte googlen, vom Bild her kennt ihr den Fisch sicherlich) vor die Nase zu bekommen!

Am dritten Morgen, wo wir uns eigentlich beim Wrack befinden sollten, fanden wir uns im Hafen von Townsville wieder. Alles in allem, ein "gelungener" Trip :-/ Aber das Wetter kann man halt nicht ändern.

Am Abend gings dann weiter mit dem Bus nach Airlie Beach, was quasi nur eine Straße ist, auf der man Party machen kann. Hier verbringen wir jetzt die nächsten Tage und warten eigentlich nur noch auf unser Boot, mit dem wir dann am Mittwoch segeln gehen. Mehr darüber dann im nächsten Bericht ;)

Montag, 9. November 2009

Einmal Pech gehabt...

Guten morgen ihr Zurückgebliebenen,

bei uns ist zwar gerade abend, aber da mein Lap Top noch auf Deutscher Zeit eingestellt ist (und ich dies auch nicht ändern werde), erkenne ich, dass einige von euch jetzt gerade entweder verkatert im Bett liegen oder am Frühstückstisch sitzen und ordentlich was frühstücken.

Aber ich will ja eigentlich nichts über euch schreiben, sondern eher euch etwas über mich berichten. Also dann mal los:

Mittlerweile bin ich nicht mehr in Cairns sondern befinde mich 400km weiter südlich in Townsville, 8km entfernt von Magnetic Island (das ist eine Insel!!!) zu der wir morgen aufbrechen wollen, sofern das Wetter denn besser wird. Ja, ihr habt richtig gelesen, hier ist das Wetter grade nicht so übermäßig toll.

Was in der Zwischenzeit so geschah:

Da ich die ganze Zeit schon etwas enttäuscht war, nach den ganzen Krokodilwarnschildern kein einziges Krokodil zu Gesicht bekommen zu haben, habe ich mich entschlossen, eine Krokodilfarm zu besuchen. Von daher wollte ich mit dem Bus einen Stop in Innisfail machen, wo eine Krokodilfarm in der Nähe sein sollte. Die werte Gloria, Hostelbesitzerin des Caravella in Cairns riet mir aber davon ab, da die Farm ca. 20km außerhalb läge und es keine Möglichkeit gäbe, da so hinzufahren. Ich musste also eine Tour buchen.
Gesagt, getan, gebucht. Und auch gleich mein Busticket für die Ostküste gekauft und für den nächsten Tag die Fahrt richtung Süden klar gemacht.

Die Tour startete um 8:15 mit Pick-Up am Hostel. Hab mich total gefreut und als dann auch der Bus kam, hatte ich ein Strahlen im Gesicht. Doch sobald ich den Bus betrat, sollte sich meine Laune schnell ändern: Ich war in einer Rentnergruppe gelandet. Rechts: 50+, 60+, 50+,... links: 50+, 50+, 50+.... HERRJE! Das kann ja heiter werden. Wie ihr euch vorstellen könnt, habe ich auf dieser Tour wahnsinnig viel Spaß gehabt ;) NOOOT! Aber dafür ein paar Krokodile gesehen sowie eine schöne Ausfahrt übers Trinity Inlet gemacht. Zum Glück wars auch nur eine Halbtagestour, also war ich den ganzen Verein um 12:30 schon wieder los!




Abends gings dann in den Bus nach Mission Beach. Nach 2 Stunden Fahrt wurde ich schon am Busterminal vom Hostel erwartet, obwohl ich eigentlich nur online ein Zimmer gebucht hatte. War aber auch nicht ganz unglücklich darüber.

Endlich im Hostel angekommen und die Sachen im 12er Dorm des Scotty's Beach House abgeliefert. Da ich aber noch nicht müde war, bin ich noch mal raus und wurde in der Tür fast von Sam umgerannt. Engländer, mag Fußball, trinkt Bier, nach 2 Minuten saßen wir in der Strandbar ;)


Tolle Nachtaufnahmen sind auch drin:



Mission Beach ist ein 3000 Seelenkaff im Nordosten Australiens. Dennoch pilgern Jahr für Jahr tausende Backpacker nach Mission Beach. Warum?! In Mission Beach soll es den schönsten Sky Dive Australiens geben. Da ich schon immer einmal aus einem Flugzeug springen wollte (natürlich mit der Sicherheit, heil unten anzukommen ;) ) hab ich dann am nächsten Morgen aus einer Laune heraus einen Skydive für 13 Uhr gebucht.

Je näher dann der Termin rückte, desto aufgeregter, aber auch mulmiger wurde mir. Als dann der Pick Up da war und wir zum Flughafen gebracht wurden, wurde es langsam ernst. Nach einer Stunde warten ging es dann mit meinem Tandemprofi Des (gemütlicher Kerl) und einigen anderen Gleichgesinnten in das Flugzeug, nur noch wenige Minuten bis zum Sprung.

Bei 14000 Fuß Höhe wurde dann die Luke geöffnet. Ist schon ein interessantes Gefühl, wenn die Füße aus dem Beine aus dem Flugzeug baumeln und der Typ hinter Dir Dich quasi aus dem Flugzeug "wirft". Aber die nun folgenden 60 Sekunden freier Fall waren es wert. Eine richtig tolle Erfahrung! Und was für eine Aussicht!

Nach vielleicht 5 Minuten Flug gings dann zur Landung über auf dem Strand von Mission Beach. Mission accomplished. Damit ihr an diesem Event teilhaben könnt, habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, den Flug filmen zu lassen. Leider hat mein Laptop kein DVD Laufwerk, deswegen hab ich grad einfach mal die am Nachbartisch gefragt, ob ich ihren benutzen darf. Und?! DEUTSCHE, war ja klar ^^




Am nächsten Tag gings dann zusammen mit ein paar anderen Deutschen (wer hierrüber ausführlichere Berichte wissen will, Email schreiben) zusammen richtung Townsville und da bin ich nun. Mc Donalds ist wieder mal meine Wahl fürs Internet, auch wenn es über langsam ist...

Gestern haben wir das schöne Wetter ausgenutzt (wundersamerweise, denn es war Regen angekündigt - bevor wieder beschwerden aufkommen, mit "wir" sind diesmal Benni und ich gemeint) und sind rübergefahren nach Magnetic Island, in der Motivation, Koalabären in freier Wildbahn zu finden. Was macht man dafür am besten? Man wandert. Glücklicherweise fanden wir auf den ersten 7km unserer Wanderung gleich zu Beginn einen Koala:



Nein im Ernst, auf den ganzen 7km Wanderweg haben wir keinen einzigen Koala getroffen. Aber der Weg ist bekanntlich das Ziel und auch so war es eigentlich ein schöner Ausflug.


Ziemlich demotiviert und müde an der Fährstation wollten wir aber noch nicht wieder zurück nach Townsville. Da in der nächsten Stunde kein Bus fahren sollte, entschlossen wir uns, mit dem Taxi nach Horseshoe Bay zu fahren, weil es dort wenigstens etwas Zivilisation geben sollte. Unser Taxifahrer war dann ein ausgewanderter Hamburer, der uns den Tipp gab, einen anderen Wanderweg zum Koalaentdecken zu nehmen. Nach kurzem Überlegen war dann klar: Wir sind heute noch nicht genug gelaufen!

Und nun, liebe Koalafreunde, der 2-3km lange (bzw in dem Fall kurze ;) ) Rundweg hatte sich gelohnt: Insgesamt 5 1/2 Koalas gab es zu bestaunen (also 5 große und ein Babykoala):



Abschließend mussten wir im Dunkeln irgendwo im Nirgendwo auf den Bus warten, der dann zum Glück auch bald kam und uns zur Fährstation brachte. Die Energie für diesen aufreibenden Tag wurde übrigens gesponsort von einem leckeren Subway Sandwich! (mehr hatten wir bis zum Abend noch nicht gegessen)

Soweit so gut, mal schauen, was der Tag noch so bringt!

Dienstag, 3. November 2009

Down under in Down Under!

Ein sonniges hallo an all die Frostbeulen und Eiszapfen zu Hause!

Ihr werdet euch sicherlich die letzten Tage gefragt haben, warum der Philip seinen Blog nicht aktualisiert, sich nicht meldet oder sonstiges. Es ist ja nicht so, dass ich euch nicht hätte schreiben wollen, aber ich war für 3 Tage Strafgefangener auf der SCUBAPRO III, einer 32 Mann Motoryacht, die wie der Name schon sagt, für Tauchfahrten geeignet ist. Dort gab es weder Internet noch Handyempfang, noch Sicht auf Land. Die Strafgefangenschaft basierte auf freiwilliger Basis mit einer vorangehenden, 2 Tage langen Gerichtsverhandlung, ob ich den widrigen Bedingungen denn standhalten würde.

Lange rede, kurzer Sinn: Ich habe einen Tauchkurs gemacht.

Am Freitag wurden wir um 6:15 in der Früh von unseren Diveinstructors am Hostel abgeholt und zum Boot verfrachtet. Danach ging es erstmal für ca. 2 Stunden auf die große Fahrt zum Riff. Eine richtig schaukelige Angelegenheit, bei der ein paar unserer Leute seekrank geworden sind, allen vorran Ben, der sich insgesamt 6 mal übergeben musste :-D Mein Buddy Maeva (nette Französin) hatte glücklicherweise keine Probleme. Endlich am Riff angekommen, durften wir in unser Equipment schlüpfen und den ersten unserer 4 Lehrtauchgänge mit unserem Instructor begehen. War schon ein ganz anderes Gefühl, im Meer ins Wasser zu gehen und sich an einer Leine in die Tiefe zu befördern, im Gegensatz zu den Probetauchgängen im Pool.

Unten angekommen, erstmal ein paar Übungen gemacht und schon durften wir unseren ersten, geguideten Rundtauchgang in Angriff nehmen. WOW! Richtig toll! Man kann garnicht so viel erzählen, was es da unten alles zu sehen gibt. Es war richtig schade, als wir nach 35 Minuten wieder nach oben mussten. Soweit so gut..

Tauchgang Nummer 2 hatte gleich zu Beginn ein schönes Erlebnis mit sich gebracht: Wir hatten das Glück, einen Reef Shark von ca. 1,50m Länge zu sehen, der sich allerdings durch uns gestört fühlte und dann abhaute. Die restlichen Lehrtauchgänge für den Open Water Diver sind eigentlich nicht sooo sonderlich erwähnenswert, ein paar Übungen hier, ein bissel rumschwimmen da, ein, zwei größere Fische.

Richtig interessant wurde es erst, als wir unseren ersten eigenen Tauchgang machen durften, wir also certified Divers geworden waren. Gesagt getan, Maeva und ich in den Anzug geschlüpft und runter gehts! Da dies der erste Tauchgang war, wo Unterwasserkameras erlaubt waren, lasse ich einfach mal die Bilder sprechen, mit entsprechendem Kommentar, was es darauf so zu sehen gibt (falls ihr es nicht selber erkennt):

Zuallererst: eine Riesenmuschel, etwa 60-70cm lang, tolles Teil!






Anschließend, ein größerer Fischschwarm, der allerdings, als ich versuchte, ihn aus der Nähe aufzunehmen, auseinanderging :-/

Danach ging mir langsam die Luft aus, war noch auf 90 bar (bei 70 sollte man so langsam seinen Savetystop machen) und wir entschieden uns, zurückzuschwimmen. Natürlich hatten wir noch einige andere Sachen gesehen, Maeva sogar einen Rochen, den ich leider nicht finden konnte. Auf unserem Rückweg hatten wir aber dann richtig nette und vor allen Dingen an meiner Kamera interessierte Begleitung:




Ja, ihr seht richtig, eine schöne, große Unterwasserschildkröte! Mit dieser ist mir auch der beste Shot des ganzen Trips gelungen:



Jaaaa, das Bild habe ich selber aufgenommen! Beweisfoto folgt, Maeva hat mich beim Fotografieren fotografiert ;)


Da wir hinterher noch nicht aus dem Wasser wollten, aber nicht mehr tauchen durften (man muss gewisse Surface Intervals einhalten vor dem nächsten Tauchgang), entschieden wir uns, noch ein wenig zu schnorcheln. Seht selbst, was dabei herausgekommen ist:






Das ist übrigens der giant golf ball (Namensgebung dürfte selbsterklärend sein ;) )

Nach unserem ersten certified dive galt es, eine Entscheidung zu treffen, ob ich noch den Adventure Diver Kurs machen wollte oder nicht. Ich entschied mich dafür, weil man danach für 30m und Night Dives zertifiziert ist und diese unguided machen darf (mit dem Open Water Diver darf man nur bis 18m) Ich hab mich dann dafür entschieden.

Also war es schon wieder "vorbei" mit Freiheit, es galt, 3 Lehrtauchgänge zu unternehmen, was aber keine Unterwasserübungen mehr beinhaltete. Zuallererst den Night Dive, der unglaublich toll war. Wir hatten das Glück, bei unserem Night Dive 2 Riesenschildkröten zu sehen, die doppelt so groß waren wie die, die ihr oben sehen könnt. Ebenfalls haben mein Buddy (in diesem Fall Brad, weil Maeva keinen AdventureDiver machen wollte) noch einen Hummer gesehen.

Am nächsten Morgen galt es dann, den Deepdive zu bewältigen, bei dem wir bis auf 29,8m runtergegangen sind und ein paar lustige Spielchen gespielt haben. Ebenfalls erwähnenswert ist der ca. 1m lange Baracuda, der uns am Ende des Tauchseils erwartete. Danach mussten wir für einen Tauchgang aussetzen, wobei wir diese Zeit nutzten, um uns auf den letzten Tauchgang, den Underwater Naturalist, vorzubereiten. Und NEIN, wir sind NICHT nackt ins Wasser gegangen. Aber ich glaube, ich lasse einfach wieder ein paar Bilder sprechen:











Ich glaube, da braucht man nicht viel hinzuzufügen, bei Fragen einfach kommentieren.
Jo, abschließend gings dann wieder zurück nach Cairns, schade eigentlich, wäre gern länger geblieben. Nicht nur wegen des Tauchens, sondern auch wegen des unglaublich leckeren Essens. Unsere Köchin Julie hat unglaublich zauberhaft leckeres Essen und Kuchen fabriziert, dass ich ernsthaft am überlegen bin, nochmal einen Tauchtrip zu machen, nur des essens wegen ;) Der Fraß hier ist im Vergleich dazu halt einfach mal nix. Aber dafür immerhin günstig. Wohne momentan in einem Single Dorm für 15 Dollar (10 Euro) die Nacht und genieße die Ruhe, die damit verbunden ist :)

Morgen werde ich wohl mit dem Bus gen Süden ziehen, eventuell Mission Beach, Townsville oder Ayr. Mal schauen, ihr werdet aber sicherlich wieder einiges von mir zu hören bekommmen ;)

Liebe Grüße,
Philip